Small Plant

Nachhaltig erfolgreich

Ökologisch, sozial und ethisch zu handeln – das ist für Endress+Hauser Teil der unternehmerischen Verantwortung. Deshalb investiert Endress+Hauser nicht nur in den Ausbau des Geschäfts, sondern auch in stärkere Nachhaltigkeit.

Text: Christine Böhringer, Kirsten Wörnle
Fotografie und Illustration: 3st kommunikation, Aviaticfilms GmbH, Endress+Hauser, Christoph Fein, Andreas Mader, Kristoff Meller, Stocksy, Leah Tribbett with Leah Trib Productions

76/100

76 von 100 Punkten hat Endress+Hauser 2022 im EcoVadis-Nachhaltigkeitsranking erreicht. Zum zweiten Mal Platin-Status!

2014

Seit diesem Jahr legt Endress+Hauser mit dem Geschäftsbericht auch einen Nachhaltigkeitsbericht vor

95%

des CO₂-Fußabdrucks von Endress+Hauser entstehen in der vor und nachgelagerten Wertschöpfungskette

Schritt für Schritt in die Zukunft

Als Familienunternehmen denkt Endress+Hauser schon immer in Generationen. Im Licht des Klimawandels wird diese Aufgabe noch viel dringlicher. Deshalb hat Endress+Hauser das vergangene Jahr genutzt, um Nachhaltigkeit tiefer in der Unternehmensgruppe zu verankern. So wurde die neue Position einer Verantwortlichen für Corporate Social Responsibility geschaffen, die zugleich als Menschenrechtsbeauftragte fungiert. Ein Vorstandsmitglied vertritt nun das Thema Nachhaltigkeit im Executive Board. Weltweit wurden regionale Nachhaltigkeitsnetzwerke gebildet sowie Nachhaltigkeitsmanager auf Ebene der einzelnen Einheiten eingesetzt. Zudem hat die Firmengruppe ihren CO-Fußabdruck entlang der Wertschöpfungskette ermittelt.

Auch in diesem Jahr soll es mit großen Schritten vorwärtsgehen: Endress+Hauser will eine Klimastrategie mit Orientierung an der Science Based Targets Initiative erarbeiten. Die Initiative hat eines der ambitioniertesten Programme für die Bestimmung von Klimaschutzzielen in Unternehmen geschaffen. Sie hilft Firmen, Reduktionsziele auf wissenschaftliche Erkenntnisse zu stützen, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu unterstützen. Dass Endress+Hauser bereits jetzt auf einem guten Weg ist, zeigt derweil die erneute Spitzenplatzierung im EcoVadis-Nachhaltigkeitsranking: 2022 erzielte die Gruppe im zweiten Jahr in Folge 76 von 100 Punkten. Damit zählt Endress+Hauser zum besten Prozent der verglichenen Unternehmen und erreicht wiederum Platin-Status.

Solar Cells
Julia Schempp

3 Fragen an Julia Schempp

Als Verantwortliche für Corporate Social Responsibility und Menschenrechte treibt Julia Schempp die Nachhaltigkeitsstrategie der Firmengruppe sowie Verbesserungen in ökologischen, ethischen und sozialen Belangen voran.

Endress+Hauser hat im vergangenen Jahr insbesondere das Thema Klimaschutz forciert. Was sind die Hintergründe?


Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Menschheit. Er bringt erhebliche gesellschaftliche und ökonomische Risiken mit sich. Als Familienunternehmen verfolgt Endress+Hauser Ziele langfristig und will etwas zum Positiven verändern. Deshalb übernehmen wir auch hier Verantwortung und wollen den Klimawandel bekämpfen.


Wo steht Endress+Hauser hier aktuell?


Wir sind bereits auf dem Weg zu einer tiefgreifenden Dekarbonisierung: Wir bauen zum Beispiel energieeffiziente und klimaneutrale Gebäude, setzen erneuerbare Energien ein, fördern Elektromobilität und beteiligen uns seit 2021 am Carbon Disclosure Project. Nun wollen wir diesen Weg konsequent weiterverfolgen, zumal die Anforderungen von allen Seiten wachsen. Derzeit identifizieren wir dafür einzelne Emissionstreiber entlang der gesamten Wertschöpfungskette und entwickeln darauf aufbauend eine gruppenübergreifende Strategie.


Wo liegen dabei die Herausforderungen?


Mit die größte Herausforderung ist die Datenerfassung und -vereinheitlichung über alle unsere Firmen hinweg. Zudem hat sich gezeigt, dass unser CO-Fußabdruck ganz wesentlich aus indirekten Emissionen besteht, die von eingekauften Vorprodukten und Teilen herrühren. Deshalb wird es in Zukunft darum gehen, in Zusammenarbeit mit unseren Partnern einen Wandel in der Wertschöpfungskette herbeizuführen.

Reinach von oben

Platz für mehr

Endress+Hauser hat 2022 das Netzwerk für Vertrieb und Fertigung weiter gestärkt. Gebäude und Erweiterungen mit einem Investitionsvolumen von über 100 Millionen Euro wurden in Kanada, Frankreich, der Schweiz und Deutschland eingeweiht. Zahlreiche weitere Bauprojekte gibt es rund um den Globus. Das größte Vorhaben betrifft die Entwicklung des Kompetenzzentrums für Füllstands- und Druckmesstechnik im süddeutschen Maulburg: Hier werden bis 2030 rund 75 Millionen Euro investiert. In Greenwood / Indiana, USA, sind es 33 Millionen. Auch die Endress+Hauser Tochter Analytik Jena wächst. Für 50 Millionen Euro entsteht in Jena ein moderner Firmencampus; in Ilmenau ist der Bau eines Produktionsgebäudes für 27 Millionen Euro geplant.

Apprentices

100

junge Talente und damit so viele wie noch nie haben 2022 an sechs Endress+Hauser Standorten in Deutschland, der Schweiz und Frankreich eine Ausbildung oder ein duales Studium begonnen. Damit hat sich die Zahl der Plätze gegenüber 2021 um über 30 erhöht. Insgesamt bildet Endress+Hauser derzeit 343 junge Menschen aus. Ziel ist, über die nächsten Jahre die Zahl der Ausbildungs- und Praktikumsplätze weltweit zu verdoppeln. Nach dem Abschluss von Lehre oder Studium bietet das Unternehmen praktisch allen Auszubildenden eine Stelle an.

Zeichen der Treue

Für ihre Betriebszugehörigkeit erhalten Endress+Hauser Mitarbeitende in Fünf-Jahres-Schritten Jubiläumsnadeln. Bei 45 Jahren gibt es als höchste Auszeichnung einen Platin-Pin mit 3 Brillanten. Jedes Jahr werden Hunderte Zeichen der Treue vergeben: Viele Mitarbeitende sind seit etlichen Jahren für Endress+Hauser tätig.

 

10,2 Jahre

sind Mitarbeitende im Schnitt bei Endress+Hauser beschäftigt

~1.300 Menschen

arbeiten schon seit über 25 Jahren bei Endress+Hauser

700
neue Stellen hat Endress+Hauser 2022 geschaffen

„Die Ausbildung bei Endress+Hauser eröffnet jungen Menschen Zukunftschancen. Unser Ziel ist, Mitarbeitende zu entwickeln und zu halten.“

Jörg Stegert,

Chief Human Resources Officer der Endress+Hauser Gruppe

Young Researchers

Junge Forscher

Endress+Hauser hat auf dem Firmencampus in Greenwood im US-Bundesstaat Indiana ein Innovationslabor eröffnet. Lehrer aus zwei Verwaltungsbezirken können mit ihren 5- bis 14-jährigen Schülerinnen und Schülern vorbeikommen, um ergänzend zum Unterricht neue Technologien auszuprobieren. Mitarbeitende von Endress+Hauser vermitteln ihnen im „Innovation Studio“ spielerisch Einblicke in Robotik, 3-D-Druck, Programmierung, Elektronik und andere Themen. So bringen die Jugendlichen zum Beispiel Roboterarme zum Würfeln oder bauen eigene Schaltkreise aus magnetischen Elektronikbausteinen. Auch im süddeutschen Maulburg ist ein ähnliches Schülerforschungszentrum am Start.

Johnny Dencker

Familiäre Atmosphäre

Johnny Dencker hat 47 Jahre bei Endress+Hauser gearbeitet. Ende 2022 ist der gelernte Elektriker in den Ruhestand gegangen. Weshalb hat er dem Unternehmen so lange die Treue gehalten?

„Zu Endress+Hauser bin ich 1976 durch Zufall gekommen: Damals suchte die dänische Vertriebsgesellschaft im Großraum Kopenhagen per Zeitungsanzeige einen Mitarbeiter für das Lager und den Versand. Ich bewarb mich – und wurde Teil eines kleinen, aufstrebenden Unternehmens. Anfangs waren wir nur zu acht. Um unsere Kunden zuverlässig zu beliefern, arbeiteten wir, als das Unternehmen wuchs, oft an den Wochenenden. Häufig saßen wir noch nach Feierabend für einen Plausch zusammen. Mittlerweile ist Endress+Hauser Dänemark viel größer geworden – doch die familiäre Atmosphäre, dieses Wir-Gefühl und die Einsatzbereitschaft sind geblieben. Wir waren immer ein tolles Team! Ich hatte gute Vorgesetzte, wurde immer wertschätzend behandelt und meine Aufgaben haben mir Spaß gemacht. Deshalb bin ich geblieben. Mehr noch: Die Jahre sind wie im Flug vergangenen. Ich bin immer gerne zur Arbeit gegangen – bis zu meinem letzten Tag!“

Water Challenge

230 Mitarbeitende haben sich in Reinach und Maulburg für die gute Sache bewegt und bei Läufen im Rahmen der Endress+Hauser Water Challenge Geld gespendet. Das Unternehmen verdoppelte die Summe und kaufte damit für Familien nahe des südafrikanischen Krüger Nationalparks 60 Hipporoller – fassförmige Behälter, die sich leicht rollen lassen und damit den Transport von bis zu 90 Litern Trinkwasser vereinfachen. Das Wasser muss sonst oft in Eimern über weite Strecken getragen werden, vor allem von Frauen und Kindern. Organisiert wurden die Läufe vom Women’s Integrated Network. Diese globale Initiative bei Endress+Hauser vernetzt und fördert Frauen.