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Laufend etwas Gutes tun

Diese Idee mobilisiert Mitarbeitende rund um die Welt: Mit der „Endress+ Hauser Water Challenge“ überträgt das Unternehmen seinen Einsatz für sauberes Wasser auf den gemeinnützigen Bereich.

Text: Joel Bedetti
Fotos: Pino Covino, Rolf Leber
Laufend etwas gutes tun

Ein schöner Herbsttag geht zu Ende. Am Firmensitz von Endress+Hauser in Reinach setzt dennoch ungewöhnliche Geschäftigkeit ein. Mehr und mehr Mitarbeitende versammeln sich vor dem Bürogebäude; alle tragen sie Sportkleidung und Laufschuhe. Kurz darauf setzt sich der Pulk in Bewegung.

Die Frauen und Männer joggen, walken oder gehen zum nahen Flusslauf der Birs. Dort fällt für die 250 Teilnehmen­ den wenig später der Startschuss zum ersten Spendenlauf der „Endress+ Hauser Water Challenge“.

Die Idee hinter der Aktion ist einfach: Mitarbeitende absolvieren bei diesem Spendenlauf eine bestimmte Distanz als Jogger oder Nordic Walker. Für jeden zurückgelegten Kilometer spen­den die Teilnehmenden einen kleinen Betrag; das Unternehmen verdoppelt am Ende die Summe. Das Geld fließt an ausgewählte Hilfsprojekte in Asien, Südamerika oder Afrika, die den Zu­gang zu sauberem Trinkwasser ver­bessern. Dabei stellt Endress+Hauser durch persönliche Kontakte und Prä­senz sicher, dass keine Spendengelder versickern.

„Die ‚Endress+Hauser Water Chal­lenge‘ steht allen Mitarbeitenden offen, die sich gern bewegen und zugleich etwas Gutes für andere Menschen tun wollen“, erklärt CEO Matthias Alten­dorf, der beim ersten Spendenlauf selbst als Nordic Walker mit dabei ist. Seit Jahrzehnten unterstütze das Un­ternehmen die sichere, effiziente und umweltfreundliche Wasserversorgung und ­-aufbereitung. „Nun übertragen wir dieses geschäftliche Engagement auf den gemeinnützigen Bereich“, sagt der Firmenchef. „Denn für viele Menschen auf der Welt ist sauberes Trinkwasser keine Selbstverständlichkeit, sondern ein wertvolles und knappes Gut.“

Stärkung gefällig?

Stärkung gefällig?

800

Einwohner aus Kon Bdeh leiden dank der „Endress+Hauser Water Challenge“ nicht mehr unter Wassermangel

Erlebnis wichtiger als Tempo

Matthias Altendorf ist begeistert von den Kreisen, die die Initiative zieht. In etlichen Ländern stellen Mitarbeitende eigene Veranstaltungen auf die Beine. Argentinien, Australien, Deutschland, Mexiko und Österreich sind bereits am Start; andere Standorte wollen folgen. Die Art der Aktivität ist dabei zweit­ rangig: Ob zu Fuß, auf Skiern oder mit dem Fahrrad, ob zu Lande, zu Wasser oder auf dem Eis – Hauptsache, die Teilnehmenden sind gemeinsam in Bewegung. Dabei geht es nicht um Bestzeiten, nicht um den Wettbewerb. „Wichtiger als das Tempo ist das ge­meinsame Erlebnis“, betont der CEO.

Im Ziel angelangt, stehen die Teilneh­menden des ersten Spendenlaufs noch lange zusammen, löschen den Durst mit frischen Getränken und stärken sich mit Kuchen und Würsten vom Grill. 10.000 Schweizer Franken kommen in Reinach zusammen. Gerade einmal drei Monate später kann in Vietnam das erste Hilfsprojekt erfolgreich abge­schlossen werden. Als nächstes wird die „Endress+Hauser Water Challenge“ Vorhaben in Brasilien, Indien und Kamerun unterstützen. Und ein neuer Termin für den Reinacher Spendenlauf steht ebenfalls schon fest.

Die Idee der „Endress+Hauser Water Challenge“ bewegt die Mitarbeitenden.

Die Idee der „Endress+Hauser Water Challenge“ bewegt die Mitarbeitenden.

„Für viele Menschen auf der Welt ist sauberes Trinkwasser keine Selbstverständlichkeit, sondern ein wertvolles und knappes Gut.“

Robert Helminiak,

Vice President, Society of Chemical Manufacturers and Affiliates

In Betrieb: Das neue Wasserhaus in Kon Bdeh.
Jeder Tropfen zählt

Jedes Jahr zur Trockenzeit ist der alte Brunnen des zentralvietnamesischen Dorfes Kon Bdeh versiegt. Bis zu sechs Monate lang kämpften die 800 Einwohner dann mit Wassermangel. Die „Endress+Hauser Water Challenge“ hat die Situation der Menschen nun nachhaltig verbessert. Mit Spendengeldern wurde ein 100 Meter tiefer Brunnen gebohrt, die Quelle gefasst, eine Pumpe installiert und ein Wasserhaus errichtet. Ehe es aus dem Hahn läuft, wird das Wasser gefiltert und mit Umkehrosmose gereinigt. Solarpaneele versorgen die Anlage mit Strom. Vor Ort begleitete Rolf Leber, der für Endress+Hauser in Südostasien tätig ist, die Arbeiten. Für ihn ist das Projekt eine „wunderbare Erfahrung“: „Gemeinsam haben wir das Leben von 800 Menschen zum Besseren verändert!“

Initiative zieht Kreise

Nach dem erfolgreichen Abschluss des ersten Hilfsprojekts wird die „Endress+Hauser Water Challenge“ nun ein Programm in Brasilien unterstützen, das die Wasserversorgung im Nordosten des Landes verbessern wird. Die Region leidet teilweise unter extremer Trockenheit. In Indien soll im Dorf Donwada eine Kläranlage errichtet werden. Vor Jahren hat Endress+Hauser hier bereits geholfen, die Wasserversorgung durch das Sammeln von Regenwasser zu verbessern. Und in Kamerun ist im Dorf Lobongie geplant, eine Quelle zu bohren und ein Leitungsnetz anzulegen. Heute sind die 1.500 Einwohner auf verschiedene Wasserlöcher und einen kleinen, verschmutzten Fluss angewiesen.

Im Ziel: 250 Teilnehmende sind beim ersten Spendenlauf dabei.

Im Ziel: 250 Teilnehmende sind beim ersten Spendenlauf dabei.