Voller Einsatz

Pranabesh Das ist seit mehr als zehn Jahren ­Servicetechniker bei Endress+Hauser in Indien. Um einem Kunden zu helfen, nahm er mitten im harten Lockdown eine Reise von 1.800 Kilometern und 24 Tage Quarantäne auf sich. Warum? Das berichtet er selbst.

Aufgezeichnet von Kirsten Wörnle
 Pranabesh Das Porträt

Es ging um einen langjährigen Partner, eine Ölraffinerie im Nordosten Indiens, in Assam. Wir haben dort mehr als 500 Instrumente installiert. Jetzt sollten radiometrische Füllstandsmessgeräte in Betrieb genommen werden. Damit kann man auch unter extremen Prozessbe­dingungen berührungslos messen.

Aber Indien hatte einen harten Lockdown verhängt. Die Züge standen still, der Flugverkehr war eingeschränkt. Wir durften das Haus nur für wichtigste Besorgungen verlassen. Mir war klar, dass die Anlage ohne diese Messgeräte nicht laufen würde – und dass nur ein spezialisierter Techniker sie in Betrieb nehmen kann. Ich beschloss, die 900 Kilometer lange Reise zu riskieren.

So flog ich also von meiner Heimatstadt Kalkutta aus nach Assam. Noch am Flughafen musste ich in Quarantäne. Man brachte mich in einen Raum, den ich zehn Tage lang nicht verlassen durfte. ­Fit­ness-Übungen halfen mir gegen den Stress. Sobald eine Internet­verbindung da war, versuchte ich, meine Familie, Freunde oder ­Kollegen zu erreichen.