Fundament für die Zukunft

Endress+Hauser denkt nicht in Quartalen, ­sondern in Generationen. Das Familienunternehmen investiert deshalb beständig in die Mitarbeitenden, das eigene Netzwerk und die Nachhaltigkeit – und schafft damit heute die Grundlagen für ein besseres Morgen.

Text: Christine Böhringer, Sereina Manetsch, Kirsten Wörnle
Fotografie und Illustration: 3st kommunikation, Endress+Hauser
Hero Foundation for the future

100

Nachwuchstalente haben 2023 bei Endress+Hauser eine Ausbildung oder ein ­duales Studium begonnen

364

junge Menschen befanden sich 2023 bei Endress+Hauser in der beruflichen Ausbildung

5%

aller Stellen bei Endress+Hauser sollen bis 2027 für Praktikanten, Auszubildende und Studierende reserviert sein

18

Ausbildungsberufe bietet Endress+Hauser über die Standorte hinweg an

Ausbildungsszene

Investition in die nächste Generation

In vielen Ländern stellt der demografische Wandel Unternehmen vor ein Nachwuchsproblem: Unter anderem fällt es ihnen dadurch immer schwerer, Ausbildungsplätze zu besetzen. Dennoch haben 2023 bei Endress+Hauser 100 Nachwuchstalente an Standorten in Deutschland, der Schweiz und Frankreich eine Ausbildung oder ein duales Studium begonnen – und damit genau so viele wie im Vorjahr. Diese Zahl möchte Endress+Hauser weiter steigern: Bis 2027 sollen insgesamt fünf Prozent aller Stellen im Unternehmen für Auszubildende, Studierende und Praktikanten reserviert sein.

Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, hat die Unternehmensgruppe eine neue Abteilung für die weltweite duale Bildung geschaffen. Damit werden jetzt alle Aktivitäten in diesem Bereich im Netzwerk mit den Produktions- und Vertriebsgesellschaften zentral koordiniert. „Unser Ziel ist es, duale Bildungsstrukturen im Unternehmen global auszurollen und weiterzuentwickeln. Wir nutzen Standards, Inhalte und Schulungen, um die Einführung der Modelle zu erleichtern und die Qualität sicherzustellen. Zudem wollen wir die Zusammenarbeit mit Hochschulen intensivieren. Das alles soll helfen, neue Mitarbeitende für Endress+Hauser zu gewinnen“, erläutert Abteilungsleiter Jens Kröger.

Export eines Erfolgsmodells

Im Fokus stehen dabei jene Produktions- und Vertriebsgesellschaften, die sich bislang nur wenig in der dualen Bildung engagieren. Dieses Modell verbindet den theoretischen Unterricht der gewerblichen Schule oder Hochschule mit praktischen Phasen im Unternehmen. Endress+Hauser bietet in Zusammenarbeit mit der Deutschen Auslandshandelskammer für das Berufsbild Mechatronik entsprechende Programme seit 2018 im indischen Aurangabad sowie seit 2019 in Greenwood im US-Bundesstaat Indiana an. Endress+Hauser in Greenwood ist auch Kooperationspartner der Kettering University, einer MINT-Hochschule, deren Studierende im Unternehmen Praxiserfahrungen sammeln. „In einem nächsten Schritt wollen wir die duale Bildung in China starten“, sagt Jens Kröger.

„Wir möchten die duale Bildung bei Endress+Hauser weiter ­stärken und junge Menschen weltweit für uns begeistern.“

Jens Kröger,

Leiter der globalen dualen Bildung

InnovativeStudio

Früh übt sich

Um mehr Kinder und Jugendliche für technische Berufe zu begeistern, setzt Endress+Hauser auf Schülerforschungszentren. Zuletzt wurde ein solches Labor im süddeutschen Maulburg eröffnet, angedockt an das Kompetenzzentrum für Füllstands- und Druckmesstechnik. Schüler und Schülerinnen aus der Umgebung können dort spielerisch Spaß an Robotik, 3-D-Druck und Elektronik entwickeln. Sie programmieren zum Beispiel Computerspiele, bauen ihre eigene Wetterstation oder einen Verstärker. Im Vordergrund stehen immer praktische Anwendungen – das Equipment ­bekommen die Kursteilnehmenden gestellt.

Rovers

Griff nach den Sternen

Er ist der größte Wettbewerb für Robotik und Raumfahrt in Europa: Bei der European Rover Challenge in Polen schicken jedes Jahr Studierende technischer Universitäten aus aller Welt ihre Prototypen von Mars-Rovern ins Rennen. Die ferngesteuerten Fahrzeuge müssen ihre Fähigkeiten dabei auf einem geologisch realistischen Marsgelände beweisen. 2023 schaffte es die Fachhochschule Nordwestschweiz auf den zweiten Platz – und das mit Hilfe von vier Endress+Hauser Mitarbeitenden. Sie brachten ihr berufliches Wissen ein und leiteten das Team aus 22 Studierenden verschiedener Fachrichtungen von Informatik über Maschinenbau bis hin zu Elektro- und Informationstechnik an.

Auf Wachstumskurs

Endress+Hauser wächst weiter – und damit auch das Vertriebs- und Fertigungsnetzwerk des Unternehmens: In den vergangenen fünf Jahren hat die Firmengruppe mehr als 1,1 Milliarden Euro in Gebäude, Anlagen und IT-Infrastruktur investiert. Gleichzeitig laufen aktuell Projekte im Umfang von über 570 Millionen Euro in 13 Ländern der Welt. Bis 2030 fließen zum Beispiel 118 Millionen Euro in die Entwicklung des Produktionsstandortes für Füllstands- und Druckmessgeräte im deutschen Maulburg. In Greenwood im US-Bundesstaat Indiana entsteht ein neues Vertriebsgebäude für 37 Millionen Euro. Die Endress+Hauser Tochter Analytik Jena entwickelt ihren Unternehmenscampus am Hauptsitz für 50 Millionen Euro.

Einweihungen 2023

  1. Sydney (AU) – Neuer Sitz der Vertriebs- und Servicegesellschaft 
  2. Aurangabad (IN) – Neubau eines Produktionsgebäudes für Temperaturmesstechnik und ­Flüssigkeitsanalyse 
  3. Gerlingen (DE) – Neubau eines Bürogebäudes 
  4. Singapur (SG) – Modernisierung der Büros der Vertriebs- und Servicegesellschaft 
  5. Mexiko-Stadt (MX) – Neues Vertriebs- und ­Service-Center

 BluekastenAktuelle Bauprojekte

Tschekav Münch Portraitfoto

Als Corporate Building Projects Expert orchestriert die Architektin Tschekav Münch die Umsetzung von Bauprojekten bei Endress+Hauser und treibt in diesem Bereich Verbesserungen voran.

3 Fragen an Tschekav Münch

Endress+Hauser hat Ihre Position neu geschaffen. Was sind die Hintergründe?

Endress+Hauser wächst kontinuierlich. Deshalb errichtet oder saniert die Firmengruppe in den nächsten Jahren weltweit in großem Umfang Produktions- und Vertriebsgebäude. Gemeinsam mit den Teams vor Ort stelle ich von zentraler Seite sicher, dass diese Bauprojekte nicht nur effizient und erfolgreich realisiert werden, sondern auch langfristig einen Mehrwert schaffen – für Endress+Hauser selbst, die Mitarbeitenden und die Kunden.

Was braucht es dafür?

Da Bauprojekte immer komplexer werden und die Anforderungen von allen Seiten steigen, sind strukturierte, einheit­liche Prozesse sowie klare interne Richtlinien heute für deren Abwicklung wichtiger denn je. Zudem müssen die Gebäude zukunftsfähig sein, also auch künftigen Bedürfnissen entsprechen; zum Beispiel, wenn es um den Klimaschutz oder um ein produktives und gleichzeitig auf Kollaboration ausgerichtetes Arbeitsumfeld geht. Dafür brauchen sie die entsprechende Qualität und das entsprechende Design.

Was zeichnet die Architektur von neuen Endress+Hauser Gebäuden aus?

In unserer Architektur wollen wir Einfachheit, Funktionalität und Nachhaltigkeit harmonisch verbinden. Deshalb setzen wir auf klare Linien, eine intelligente Raum- und Ressourcennutzung sowie die Integration erneuerbarer Energien. Gerade im Bereich Nachhaltigkeit möchten wir über die aktuellen Anforderungen hinaus mit innovativen Lösungen auch unsere Umweltauswirkungen kontinuierlich minimieren und so Vorreiter für eine nachhaltige Industriearchitektur sein.

PR Shoot

Ausgezeichnete Innovationskraft

Endress+Hauser zählt zu den innovativsten Unternehmen der Schweiz. In einer aktuellen Erhebung zweier Schweizer Wirtschaftsmagazine gemeinsam mit dem Marktforschungs- und Datenanalyse-Unternehmen Statista belegt die Firmengruppe für 2024 den fünften Platz in der Gesamtwertung, in der Kategorie Elektronik und Industrietechnik den zweiten Rang. Für die Erhebung wurden insgesamt 185 Unternehmen hinsichtlich ihrer allgemeinen Innovationskraft, Produktinnovation sowie ihrer Innovationskultur betrachtet. Dazu wurden 8.900 Arbeitnehmende sowie Expertinnen und Experten befragt.

500

Personalverantwortliche, HR-Business-Partner und Führungskräfte hat Endress+Hauser zuletzt zu so genannten unbewussten Denkmustern („Unconscious Bias“) geschult. Diese hat jeder Mensch, ohne es zu merken, und in Unternehmen können sie die gewünschte Diversität verhindern: Etwa, weil sie dazu führen, dass Vorgesetzte instinktiv jene Bewerbenden auswählen, die ihnen selbst besonders ähneln, oder dass sie ihr Gegenüber aufgrund eines Merkmals in eine bestimmte Schublade stecken. „Wir haben uns unser eigenes Mindset vergegenwärtigt und unsere Verhaltensmuster hinterfragt“, sagt Sandra Rubart, Corporate Director Brand Management & Communication.

RZ

Klimabewusst pendeln

Tag für Tag fahren zahlreiche Menschen oft weite Wege ganz allein mit dem Auto zur Arbeit. Das überlastet nicht nur die Straßen, sondern ist zudem schädlich fürs Klima: Ein Benziner stößt im Durchschnitt 120 Gramm Kohlendioxid pro gefahrenen Kilometer aus. Endress+Hauser nutzt nun an mehreren Schweizer und deutschen Standorten eine Software, um Mitarbeitende mit ähnlichen Pendelstrecken zu vernetzen. Diese können so schnell und einfach Fahrgemeinschaften bilden und dadurch ihren CO2-Fuß­abdruck deutlich verkleinern – sowie als Nebeneffekt gleichzeitig neue Kolleginnen und Kollegen kennenlernen.