Die Wüste lebt
Mit einer Weltrekord-Anlage bereitet Ägypten genug Abwasser auf, um damit neues Ackerland zu erschließen. Als Hauptlieferant der Messtechnik sorgt Endress+Hauser dafür, dass jeder Tropfen präzise erfasst wird.

In Ägypten ist Trinkwasser ein knappes Gut. Etwa 95 Prozent der Fläche sind von Wüste bedeckt, der Nil ist die Lebensader des Landes. Mit Blick auf die wachsende Bevölkerung will die Regierung die begrenzten Wasserressourcen deshalb nachhaltiger nutzen und die Ernährungssicherheit auch in trockenen Regionen erhöhen. Deshalb hat sie das New-Delta-Projekt initiiert: Es sammelt landwirtschaftliche Abwässer aus dem nördlichen Nildelta und leitet sie 120 Kilometer weit nach Westen. Eine Anlage bereitet sie auf und macht sie so für Landwirtschaft und Industrie wieder nutzbar.
Die Eckdaten der riesigen Anlage in der Region El Hammam brachten ihr bereits mehrere Einträge ins Guinness-Buch der Rekorde ein. Sie ist sowohl die größte Schlammbehandlungs- als auch die größte Wasseraufbereitungsanlage der Welt. Sie verarbeitet bis zu 7,5 Millionen Kubikmeter Abwasser pro Tag. Das Wasser, das sie verlässt, erfüllt die Trinkwasserstandards der Weltgesundheitsorganisation und wird zur Bewässerung einer Fläche verwendet, die 20-mal so groß ist wie das Pariser Stadtgebiet.
> 1000Geräte
erfassen Durchfluss, Druck, Füllstand sowie verschiedene Parameter der Wasserqualität in der größten Schlammbehandlungs- und Wasseraufbereitungsanlage der Welt.
Vom Baustart bis zur Fertigstellung vergingen gerade einmal 24 Monate, ein Joint Venture aus spezialisierten Unternehmen machte das möglich. Darunter war auch Metito, ein weltweit führender Lösungsanbieter für Wasser- und Abwassermanagement und seit 25 Jahren Partner von Endress+Hauser. Metito plante den Prozess der Wasseraufbereitung und war verantwortlich für die Auswahl der elektromechanischen Ausrüstung, die Installation und die Inbetriebnahme. Für die Messtechnik wählte Metito Endress+Hauser als Hauptlieferant: Mehr als 1.000 Geräte erfassen Durchfluss, Druck, Füllstand sowie verschiedene Parameter der Wasserqualität.
Die Entscheidung für die Zusammenarbeit erklärt Hassan Zaki, Regionalleiter Nordafrika für den Bereich Field Services und Projekte bei Metito: „Den Ausschlag gaben zunächst die Kalibriermöglichkeiten und die Genauigkeit der Geräte. Zum anderen ging es um Liefergeschwindigkeit. Wir suchten aber generell nach Operational Excellence in allen Bereichen.“
Hassan Zaki erläutert das an einem Beispiel. In die Anlage fließen drei Ströme mit Abwasser, jeder Strom hat eine unterirdische Kammer mit fünf mehr als mannshohen magnetisch-induktiven Durchflussmessgeräten der Nennweite DN 2200. „Die Kammern sollten aus Kostengründen möglichst klein sein. Dennoch durften die Messgeräte nicht zu dicht beieinander installiert werden, damit sich ihre Magnetfelder nicht gegenseitig beeinflussen. Die Experten von Endress+Hauser wussten genau, welche Abstände wir einhalten mussten. Alles wurde perfekt gelöst!“
Veröffentlicht am 21.05.2025, zuletzt aktualisiert am 10.06.2025.
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