Zeigen, was zählt

Wer Energie sparen will, muss wissen, was verbraucht wird. Der Wärmemengenzähler EngyCal RH33 leistet genau das seit Jahren. Angesichts steigender Energiepreise und strengerer Emissionsvorgaben erfreut sich der Dauerbrenner immer größerer Beliebtheit.

Text: Robert Habi
Grafik: 3st
Chemical Recycling

Wärme und Kälte sind in der industriellen Produktion unerlässlich. Oft müssen Prozesse in Kesseln, Behältern und Rohrsystemen bei einer bestimmten Temperatur ablaufen, Gebäude geheizt oder gekühlt werden. Ganze 60 Prozent des Stromverbrauchs werden quer über alle Industriezweige für Heizen und Kühlen verwendet. Allein diese Zahl zeigt, dass das Potenzial groß ist – und jede gesparte Kilowattstunde hilft, wenn Energie knapp und teuer ist und Klimaziele erreicht werden müssen. Das größte Einsparpotenzial sieht Joachim Hajek bei der Wärmeenergie. „Es gibt unzählige Erhitzungsprozesse in der Industrie – für Warmwasser und für Dampf“, sagt der Global Product Manager System Components von Endress+Hauser. Doch dazu braucht es klare Daten. Genau dafür bietet Endress+Hauser seit Jahren ein erprobtes Produkt: den Wärme- und Kältezähler EngyCal RH33

Das eichfähige Gerät wird zum Beispiel in Kombination mit zwei Widerstandsthermometern und einem Durchflussmessgerät eingesetzt. Im EngyCal fließen die Temperatur- und Durchflusswerte zusammen und werden dort verrechnet, so wie man es vom Hauszähler im Keller kennt. „Die Geräte sparen selbst keine Energie, aber sie zeigen, wo gespart werden kann. Genau darum geht es den Kunden. Sie brauchen eine Grundlage, um Maßnahmen abzuleiten“, sagt Joachim Hajek. Aus der Kombination von Energieverbrauch, Spitzenlast und Nutzungszeit in Bezug zur Anlagengröße können Kunden weitere Zusammenhänge herstellen. Energieerzeuger können auf dieser Grundlage abrechnen, Energiemanager den Verbrauch in einem ganzen Industriepark überwachen. „Wenn man unsere Lösung an vielen Stellen einer Prozessanlage installiert, erhält man eine sehr präzise Übersicht über die Energiemengen.“

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Energie

Die Grafik zeigt ein Kraftwerk, in dem Wärmeenergie erzeugt und mit Wasser als Wärmeträger an eine Industrieanlage geliefert wird.

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Durchfluss 

In Wärmekreisläufen fließt meist Wasser. Daher nutzen Kunden häufig Ultraschalltechnik zur Durchflussmessung. In Kühlkreisläufen ist das magnetisch-induktive Verfahren besser geeignet, da es Wasser-Glykol-Gemische erfassen kann.

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Temperatur

Zwei Widerstandsthermometer am Ein- und Auslauf erfassen die Temperaturwerte, die EngyCal als Grundlage zur Berechnung der Wärmemenge dienen.

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Verbrauch

Die Wärmeenergie wird in Behältern, Kesseln, Anlagen oder Gebäuden genutzt. Entsprechend sind die Temperaturen am Auslauf niedriger als am Einlauf.

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Herzstück

In EngyCal RH33 laufen die Werte der Temperatursensoren und des Durchflussmessgeräts zusammen. Eine Standardformel berechnet eichgenau die Wärmemenge und speichert die Werte. Mit zusätzlicher Software lassen sich Einsparmöglichkeiten aufzeigen

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EngyCal RH33
EngyCal RH33
  • Eichfähiger Wärme- und Kältezähler für flüssige Energieträger wie Wasser, Wasser-Glykol-Gemische oder Thermoöle
  • Hilft beim Erfassen und Abrechnen der Wärme- und Kältemengen in Kühl- und Heizkreisläufen
  • Speichert detailliert Zählerwerte und Fehlermeldungen oder Grenzwertverletzungen
  • Geeignet für den Anschluss und die Stromversorgung gängiger Durchfluss-, Druck- und Temperaturmessstellen
  • Liest die Werte aus der Ferne über Ethernet und Feldbus aus und kann in das Endress+Hauser IIoT-Ökosystem Netilion eingebunden werden
  • Für Anwendungen mit Dampf gibt es EngyCal RS33; der Dampfrechner ermittelt Dampfmasse und Energiefluss über Volumenfluss, Temperatur und/oder Druck