Wandlungsfähig
Bevor wir uns den klimaschonenden Lösungen der Industrie widmen, wollen wir vorab ein paar Fragen klären: Wie viel erneuerbare Power steht der Menschheit zur Verfügung? Was hat unsere Ernährung mit der Energiewende zu tun? Und: Können Laserschwerter helfen?
mehr Energie als die Menschheit derzeit pro Jahr verbraucht – so viel liefert die Sonne jährlich. Das sind 1,5×1018 kWh. Für die Energieversorgung der Zukunft heißt das: Es scheint, es reicht.
Rechen-Power
Beim Ringen um Energieeinsparungen und jedes Gramm CO2 sollen künstliche Intelligenz und die Digitalisierung helfen. Dabei hat die Technik selbst einen erheblichen Fußabdruck. Denn das Surfen im Internet ist zusammen mit allen genutzten Computern – von deren Herstellung bis zur Entsorgung – für zwei bis vier Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Das ist mehr als der gesamte Flugverkehr. Etwa 80 Prozent des Stromverbrauchs des Internets wird dabei allein durch Video-Streaming verursacht.
Als Jäger, Sammler und Fischer nutzte jeder Mensch das Drei- bis Sechsfache des menschlichen Grundumsatzes (3 kWh), vor allem als Nahrungsenergie für Kleidung und in Form von Holz als Brennstoff.
In der Agrargesellschaft (in kühleren Breiten) stieg der Wert auf das 18- bis 24-Fache des menschlichen Grundumsatzes. Hinzu kamen die Energie von Haustieren und auch Feldarbeitern.
In Industrieländern verbraucht ein Mensch das 80-Fache des menschlichen Grundumsatzes, vor allem für fossile Brennstoffe. In Teilen Indiens oder Afrikas, wo kaum geheizt werden muss, konsumiert jeder Mensch rund 20 kWh Energie pro Tag, in China sind es 75 kWh, in den USA etwa 220 kWh pro Tag.
2.034.065 Kilometer
Auf diese beeindruckende Zahl beläuft sich laut GlobalData die Gesamtlänge des weltweiten Pipelinenetzes. Diese Strecke, die knapp 51-mal um den Äquator reicht, teilt sich in folgende Rohrsysteme: Mehr als die Hälfte entfällt auf Erdgaspipelines, hinzu kommen Leitungen für Roh- und Erdöl sowie Erdgasflüssigkeiten-Pipelines. Das mit der zunehmenden Elektrifizierung künftig noch wichtigere Hochspannungsnetz misst etwa 5,5 Millionen Stromkreiskilometer (mehrere Phasen berücksichtigt). Beide Zahlen dürften durch die weltweite Energiewende deutlich größer werden.
Energiegeladen
Warum Wasserstoff als Energieträger und -speicher ein Hoffnungsträger ist, zeigt sich auch beim Heizwertvergleich. Als menschlicher Treibstoff bleibt voraussichtlich Schokolade vorne.
„Ich würde mein Geld auf die Sonne und die Solartechnik setzen. Was für eine Energiequelle! Ich hoffe, wir müssen nicht erst abwarten, bis Erdöl und Kohle erschöpft sind, bevor wir das angehen.“
Thomas Alva Edison, 1931 mit gutem Riecher
Geistesblitz?
Warum eigentlich nur Sonne und Wind einfangen? Wie wäre es mit Blitzen? Die schießen bei Spannungen von mehreren zehn Millionen Volt Richtung Erde und erreichen kurzzeitig hunderttausend Ampere. Super, oder? Nicht ganz: Die maximale Spannung liegt vor dem Blitz an und er verpulvert auf seinem Weg Richtung Erde
zu viel Kraft. Ganze 16 Kilowattstunden an Leistung kommen als Wärme am Boden an. Die würden umgewandelt an der Strombörse in Europa weniger als einen Euro bringen.
Geschmackvoller Verzicht
Die Rolle der Ernährung beim Klimaschutz ist eine vieldiskutierte. Vieles deutet darauf hin, dass tierfreie Kost einen großen Hebel bietet, um den Energieeinsatz in der Landwirtschaft zu verringern und den persönlichen CO2-Abdruck zu verkleinern. Gut sichtbar ist das, wenn man eine Burger-Frikadelle aus Rindfleisch mit Alternativen vergleicht.
Am mächtigsten das Lichtschwert der Guten ist?
Falls Menschen in einer weit, weit entfernten Galaxie wirklich einmal auf Meister Yoda und Co. treffen sollten, ist eine Frage schon mal geklärt: Welche Lichtschwertfarbe aus Star Wars ist energetisch die mächtigste? Ein Student der britischen University of Leicester hat nachgerechnet. Das Ergebnis beruhigt: Die roten Waffen der bösen Star-Wars-Charaktere sind schwächer als die grünen, blauen oder violetten der guten.
Veröffentlicht am 01.01.2022, zuletzt aktualisiert am 21.06.2022.
Tauchen Sie mit dem Newsletter von «changes» jeden Monat durch neue spannende Geschichten in die Welt der Prozessindustrie ein!
Newsletter abonnieren