Gemeinsam voran

Um gute Antworten auf Zukunftsfragen zu finden, vernetzt sich Endress+Hauser immer stärker nach innen wie nach außen. Das Ergebnis? Innovationen, die den Kunden nützen und die Nachhaltigkeit voranbringen.

Text: Christine Böhringer, Kirsten Wörnle
Fotografie und Illustration: Endress+Hauser, 3st kommunikation, Pexels, Shutterstock, Unsplash
Employees of Endress+Hauser at work
Employees in the Freiburger innovation center.

In Freiburg arbeiten verschiedene Endress+Hauser Teams an der Messtechnik der Zukunft.

Ideen ohne Grenzen

Der 18. November 1955 war ein historischer Tag für Endress+Hauser. Damals meldete Firmengründer Georg H. Endress beim Eidgenössischen Amt für geistiges Eigentum eine Messsonde mit Elektrode zum Patent an. Damit legte er einen Grundstein für die Innovationskultur des Unternehmens: Derzeit umfasst das Schutzrechte-Portfolio mehr als 9.000 aktive Patente und Patentanmeldungen, es gibt 4.000 eingetragene Marken – und der Erfindergeist ist ungebrochen. So hat die Online-Statistikplattform Statista Endress+Hauser 2025 erneut als eines der innovativsten Unternehmen der Schweiz ausgezeichnet.

Der richtige Mix
Doch woher rührt der Erfolg? „Innovation ist ein Treiber unseres Wachstums, deshalb fördern wir Erfindungen und Verbesserungen in allen Bereichen des Unternehmens“, sagt Dr. Andreas Mayr, Chief Operating Officer bei Endress+Hauser. Mehr als sieben Prozent des Umsatzes von Endress+Hauser fließen in Forschung und Entwicklung. Gut 80 Prozent davon dienen der Optimierung des Portfolios; mit den restlichen 20 Prozent werden neue Technologien und Geschäftsmodelle vorangetrieben. Das Unternehmen setzt Anreize für Erfinderinnen und Erfinder und fördert mit einem jährlichen Innovatorentreffen deren Austausch.

Neue Impulse holt sich Endress+Hauser über offene Innovationskonzepte ein. So arbeiten zum Beispiel im Freiburger Innovationszentrum FRIZ – angesiedelt auf dem Gelände der Albert-Ludwigs-Universität – sechs Gruppen an den Sensor-Technologien und Software-Lösungen der Zukunft. Dabei sind die Entwickler eng vernetzt und eingebettet in ein Umfeld aus Forschungsinstituten, Startups und anderen Unternehmen. In den ersten beiden Jahren meldeten die Mitarbeitenden bereits 35 Erfindungen zum Patent an, mehr als zwei Drittel sind gruppenübergreifend entstanden. Generell ist heute Entwicklungsarbeit fast immer Teamwork. „Das zeigt, wie wichtig der gegenseitige Austausch für den kreativen Prozess ist“, sagt Dr. Christine Koslowski, Direktorin Intellectual Property Rights.

Nachhaltig von Anfang an

Künftig vergibt Endress+Hauser beim jährlichen Innovatorentreffen auch einen Preis für Ökodesign und Kreislaufwirtschaft. „Ziel der Auszeichnung ist, die Produktentwicklung im Unternehmen weiter in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken. Im Blickpunkt stehen Erfindungen, die die außergewöhnliche Messfunktionalität und Zuverlässigkeit unserer Messinstrumente mit einem ressourcenschonenden, umweltfreundlichen Ansatz kombinieren“, sagt Daniel Persson, Prozess- und Portfoliomanager Innovation der Endress+Hauser Gruppe. Die Konstruktion bietet viele Ansatzpunkte, den CO2-Fußabdruck der Messgeräte zu senken – etwa durch Einsparungen beim Material, umweltfreundlichere Rohstoffe, einen niedrigeren Energieverbrauch oder eine verlängerte Nutzungsdauer. Auch kreislauforientierte Geschäftsmodelle können ausgezeichnet werden. „Mit dem Preis zollen wir unseren Erfinderteams Anerkennung und schaffen Vorbilder für nachhaltige Produktentwicklung“, sagt Daniel Persson.

9,000

Patente und Patentanmeldungen umfasst das Schutzrechte-Portfolio von Endress+Hauser.

Wind turbine

Wissen bündeln

Endress+Hauser beteiligt sich am Energy Transition Campus Amsterdam (ETCA), einer Initiative des Energieunternehmens Shell. In einem kollaborativen Umfeld arbeiten Unternehmen und Forschungsinstitute dort gemeinsam an innovativen Lösungen für die Energiewende. Die Rolle von Endress+Hauser am ETCA umfasst den aktiven Wissensaustausch, die Mitarbeit an Projekten und das Bereitstellen von Fachwissen für Schlüsseltechnologien wie grünem Wasserstoff und CO2-Abscheidung.

Auf dem richtigen Pfad

Endress+Hauser hat einen weiteren Meilenstein im Bereich der Nachhaltigkeit erreicht: Die Science Based Targets Initiative hat die Treibhausgas-Reduktionsziele der Firmengruppe bestätigt. Sie stehen demnach im Einklang mit dem 1,5-Grad-Pfad des Pariser Klimaabkommens und entsprechen den derzeitigen Erkenntnissen der Wissenschaft. Die Firmengruppe hat sich verpflichtet, bis 2050 die Emissionen (bezogen auf das Jahr 2023) auf netto-null zu senken; maximal 10 Prozent dürfen über dauerhafte Kohlenstoffentfernung und -speicherung ausgeglichen werden. Bereits 2034 sollen die direkten und indirekten Emissionen der Gruppe (Scope 1 und 2) um 80 Prozent geringer sein, der Treibhausgas-Ausstoß in den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten (Scope 3) um 35 Prozent.

Forest

20%

der F&E-Ausgaben bei Endress+Hauser fließen in neue Technologien und Marktszenarien.

Saubere Sache

Eine bessere Wasserinfrastruktur für die Grundschule in Lillydale in Südafrika: Für dieses Ziel werden sich Endress+Hauser Mitarbeitende auf der ganzen Welt im Rahmen der Water Challenge 2025 engagieren. Bei dieser 2019 gestarteten internen Initiative geht es darum, mit Spendenläufen und anderen gemeinsamen sportlichen Aktionen Geld zu sammeln, um Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen; das Unternehmen verdoppelt jeweils die Summe. Der Erlös geht an ausgewählte Hilfsprojekte in Asien, Südamerika und Afrika. 2024 wurde damit der Brunnen einer Grundschule in Bushbuckridge in Südafrika saniert. Zudem erhielt die Schule Hipporoller – fassförmige 90-Liter-Behälter, die sich leicht rollen lassen und damit den Transport von Trinkwasser erleichtern.